Rhodos Journal


Weihnachten 2002 - Die Feiertage Teil 2


Zuhause haben wir uns erst mal hingelegt. So gegen 20 Uhr haben wir uns dann aufgerafft und uns fertig gemacht, um wieder in die Stadt zu fahren.
Das nachmittägliche Gelage hatten wir gut verdaut. Deshalb und / oder wegen dem Ouzokonsum kam schon wieder leichter Appetit auf.

ChristbaumPünktlich und somit völlig ungriechisch kamen wir um 21 Uhr bei Lilli und Takis an. Ich kenne die Wohnung von vielen Einladungen, nur natürlich nicht mit Weihnachtsschmuck. Lilli zeigte mir voll Stolz ihre ganze Dekoration (siehe Bilder). Für Lilli, sie ist Deutsche, ist es auf Rhodos nicht immer ganz einfach, alles für ihre Dekoration zu bekommen, wie sie es sich vorstellt. Deshalb bastelt sie auch mit viel Liebe viele Sachen selbst.
Weihnachtsdekoration Weihnachtsdekoration
Der Tisch war schon festlich gedeckt. Als erstes fragte uns Takis, was wir trinken wollen. Ich blieb bei Ouzo. Mischen beschert einem nur Kopfschmerzen. Allerdings hielt ich mich, wie die meisten Abende, mit der Menge des Alkoholkonsums zurück. Alle Freunde und das nicht erst seit Dezember erzählen unentwegt vom „Alkotest“. Das macht einen doch etwas unsicher, obwohl Standorte und Zeiten der Tests bekannt sind.
Leider gibt es, wie von vielen anderen Gelagen, hier kein Foto von der Tafel. Erstens war es mir zu blöd immer und überall eine der beiden Kameras mitzuschleppen, zweitens ist ja die Parea wichtig und nicht die Dokumentation der selben.
Die Speisenfolge kam uns zu Gute, da wir zwar mit Appetit gesegnet, aber doch keinen Riesenhunger hatten. Es war alles aus dem Meer angesagt.
Hier ein kleiner Auszug: Gebratene Barbounia, gebratene Babykalamari, Oktopusstifado, gefüllte Sepia, verschiedene Salate und einiges mehr. Dazu sei gesagt, dass Lilli eine sehr gute Köchin ist und auch Takis sehr oft in der Küche steht und ebenfalls sehr gut kocht.

Das schönste an einer solchen Parea ist einfach stundenlang zu essen und zu trinken, viel zu reden und die Zeit zu vergessen. Steifes Herumsitzen ist nicht angesagt und auch eine Zigarettenpause zwischendurch ist kein Affront. Daher wurde es im Handumdrehen wieder weit nach Mitternacht.

Für den nächsten Tag – Sonntag – machten wir aus, dass wir uns bei schönem Wetter die "lebende" Krippe bei Maritza ansehen wollen.
Wir schliefen wieder lange und gut, wie übrigens die ganze Woche. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass das Geplätscher von armdicken Wasserfällen vom Dach beruhigend wirkt.

Weil wir gerade beim Wetter sind, fällt mir noch folgendes ein. In einer Nacht hat es gestürmt, dass man meinen konnte das Haus fliegt weg. Der Wind verursachte durch die Spalten unter den Eingangstüren Geräusche wie in einem Horrorfilm. Abhilfe schafften Handtücher, die wir unter die Türen stopften. Diese Nacht war aber trotzdem nicht für ruhigen Schlaf geschaffen. So gegen 2:30 Uhr wachte ich durch einen Donnerschlag auf, bei dem ich meinte das Haus sei explodiert. Im Schlafzimmer war es taghell, da es andauernd blitzte. Das Schauspiel wollte ich mir ansehen. Füße aus dem Bett und rein in die Hausschuhe. Ich schrak zurück, ein Hausschuh stand voll Wasser. Licht an und ich sah es von der Decke tropfen - Mist -. Der Regen kam wohl durch den Sturm waagrecht daher und hat das Wasser unter die Dachziegel unseres Anbaus gedrückt. Auch im Bad kam das Wasser nicht aus der Leitung, sondern leicht die Wände runter. Also, Schüssel neben das Bett gestellt und ein Handtuch rein, damit das Tropfen des Wassers nicht störte. Nach einer Weile bin dann wieder eingeschlafen. Mein Freund bekam im anderen Schlafzimmer von all dem nichts mit, da er immer mit Ohrstöpseln schläft. Das mag zwar gut für ruhigen Schlaf sein, aber man verpasst auch einiges.

Ah, da fällt mir noch eine Geschichte mittelbar mit dem Wetter ein. Heizen war logischerweise die ganze Woche angesagt. Rund um die Uhr lief die Klimaanlage auf Heizung. Mit einer Einstellung von 26 Grad kamen wir im Wohnzimmer gerade mal auf echte 18 Grad. Das Teil verbraucht, wenn es sich über den Thermostat einschaltet so an die 4 kW. Im Schlafzimmer lief der Konvektor mit 2 kW. Stergos hatte uns die elektrische Zuheizung der Solaranlage fürs Wasser eingeschaltet, noch mal so 2 kW. Dass das auf die Dauer nicht gut gehen konnte, hätte mir als elektrisch nicht unbedarften Menschen klar sein müssen.
Eines Abends also, wir hatten schön heiß geduscht und im Haus war es leidlich warm, saßen wir plötzlich im Dunklen. Stromausfall dachte ich. Ist ja nicht gerade selten auf der Insel. Draußen brannte aber die Straßenbeleuchtung, also hatten wir ein Problem. Wir überprüften die Sicherungen, die Hauptsicherung mit 25 A hatte sich verabschiedet. Wir mussten bestimmt 10 Minuten warten, bis wir diese herausnehmen konnten, so heiß war sie.
Es war so 20:30 und wir wollten sowieso ins Dorf. Gut, dass in Griechenland die Geschäfte so lange aufhaben. In einem kleinen Elektroladen in Kalithies bekamen wir ein paar Sicherungen und auch gleich einen kleinen Heizlüfter fürs Bad. Wie schon erwähnt, waren die überall ausverkauft. Für die weiteren Tage schalteten wir dann die Heizung fürs Wasser immer nur eine Stunde vor dem Duschen ein und dafür die Heizungen im Haus für diese Zeit ab. Es klappte wunderbar und wir hatten sicherungstechnisch kein Problem mehr.
Wo waren wir? Ah ja, beim Sonntag mit geplantem Ausflug zur Krippe nach Maritza. Wie gesagt wir schliefen lange, das Geplätscher!

Kathara Beach im WinterDa wir dachten Maritza fällt aus, sind wir zu Tsambikos in die Taverne gefahren. Es waren schon einige Leute (so 6 an der Zahl) da, die wir nicht kannten. War irgend ein Besuch von (?). Auch ein Pope war dabei. Bei den Herrschaften war schon eine schöne Parea im Gange (2 große Fische um die 2kg waren auf dem Grill, als Vorspeise Hummer und ...).
Nikki, eine zu Tsambikos Inventar zählende Bekannte aus Rhodos Stadt, war auch da. Wir mussten uns zu ihr setzen. Der Frühschoppen kam (Raki und Weißbier). Nach und nach landeten unaufgefordert Teller auf unserem Tisch (gekochter Oktopus, Hummerscheren ...). Immer mehr Leute kamen. Auch Litza kam mit den Kindern im Sonntagsgewand von der Kirche. Bald ging es im kleinen Kiosk mehr zu, als in der großen Taverne in der Touristenhochsaison. Logisch es waren auch keine "Tsatsiki mit Brot" und "omeletteessenden" Spargesellen da.

Etwas später kamen dann auch Lilli und Takis. Wir hatten uns aufgrund des Wetters nicht mehr zusammentelefoniert. Wir saßen noch eine Zeit lang bei Tsambikos und tranken etwas, dann, da es zumindest das Regnen aufgehört hatte, sind wir doch nach Maritza aufgebrochen. Auf dem Hinweg fing es allerdings schon wieder an zu regnen. Wie zu erwarten war, war dann die "lebende Krippe" leider tot. Es waren zwar einige Leute da, die auch erwartungsvoll hinfuhren, aber ... Wir schauten uns trotzdem um und konnten uns vorstellen, wie schön es sein könnte, wenn es belebt gewesen wäre.

Was machen mit dem angebrochenen Nachmittag? Ich erzählte, dass wir gestern gut bei Bilias am Strand gegessen hatten. Auch Lilli und Takis kennen natürlich Nikos, wussten aber nicht mehr genau, wo sein Kiosk ist. Da konnte ich mal auftrumpfen – "follow me" -.
Nikos freute sich, uns schon wieder zu sehen und das volle Programm (Essen) begann von neuem. Einziger Unterschied wir tranken nicht Ouzo sondern Souma und Bier. Die Nacht brach wieder herein, als wir abfuhren. Takis meinte, wir suchen noch Mike in Ixia. Wir haben dort noch ein paar Kneipen abgeklappert, Mike aber nicht gefunden.

Wir haben ihn noch gefunden, aber dazu später.

Es kam der Montag und somit ein "freier" Tag - dachten wir!
Vor Sylvester war auch noch ein Tag


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